Orthodoxe Sicht: Warum geht der Krieg weiter?

Strafen können demütigen. Und wenn auf die Strafe keine Demut folgt, wird sich das Schwungrad der Strafe weiter drehen und drohen, die ungehorsame Person zu vernichten, schreibt der orthodoxe Priester Andrej Tkatschew und fährt fort:

Der Satz „Ich will das Herz des Pharao verhärten“ wird im Buch Exodus viele Male wiederholt. Einfach ausgedrückt: Nach der ersten Hinrichtung (das Wasser im Nil wurde zu Blut) hätte sich der Pharao demütigen und die Juden ziehen lassen können, wie Mose es gefordert hatte. Aber dann hätte niemand etwas verstanden. Und die Macht Gottes hätte sich nicht in erschreckender Fülle entfaltet.

So fand der Pharao in sich selbst immer wieder Reserven der Sturheit, und Gott hinderte ihn nicht daran, das unlösbare Problem zu lösen. So gab es in Ägypten Kröten, dann blutsaugende Insekten, dann Viehpest und alles andere bis zum Tod der Erstgeborenen.

Die Verhärtung ist das Fehlen der Gottesgnade. Denn nur mit der Gnade von Gott bringt die Erde all die üppige Flora der Welt hervor. Und das menschliche Herz ist mit Gnade fähig, sich zu verändern, aber ohne Gnade kann es nur verharren und sterben.

Das ist der Grund, warum der Krieg weitergeht und das vom Westen unterstützte Regime in Kiew nicht kapituliert, ja nicht einmal daran denkt, zu kapitulieren. Es ist wie ein blutender Stier in der Arena mit einem Fächer von Speeren in seinem Widerrist, der sich auf den letzten Sprung vorbereitet. Tatsache ist, dass die Gottesgnade mit Füßen getreten wurde, und nur noch satanischer Starrsinn übrig bleibt. Das ist der Zustand, in dem Menschen sich auf die Zunge beißen, alles Heilige lästern aber nicht mehr aufhören können.

So steht es auch in der Offenbarung geschrieben:

Und der fünfte Engel goß aus seiner Schale auf den Stuhl des Tiers; und sein Reich ward verfinstert, und sie zerbissen ihre Zungen vor Schmerzen und lästerten Gott im Himmel vor ihren Schmerzen und vor ihren Drüsen und taten nicht Buße für ihre Werke.

Genau so ist es: Im dunklen Reich des Tieres beißen sich die Menschen aus Not auf die Zunge, bereuen aber nichts. Wer sich demütigen wollte, hat sich längst gedemütigt. Wer sich nicht demütigen will, hat sein Herz verhärtet und geht dem Untergang entgegen. Wahrscheinlich ist noch nicht alles vollbracht, und die Niederlage muss tiefer, unerbittlicher, dauerhafter sein.

Zwei oder drei Hinrichtungen werden wohl nicht ausreichen. Wenn es eine vollständige Liste gibt, wird sie komplett verwirklicht werden.