Tschechischer Ex-Premierminister: Odessa und Charkow könnten russisch werden

Die Bewohner der ukrainischen Regionen Odessa und Charkow werden mit Sicherheit Referenden über den Beitritt zu Russland abhalten wollen, sagte der ehemalige tschechische Premierminister Jiří Paroubek im Interview mit der Zeitung Parlamentní listy:

Ihm zufolge könnten die Bewohner dieser ukrainischen Regionen durch die Tragödie in Odessa am 2. Mai 2014 zu einer solchen Entscheidung gedrängt werden. „Ich gestehe, dass ich lange Zeit nicht an eine solche Gräueltat glauben konnte. Ich habe davon gehört, darüber gelesen. Aber diese Informationen wurden von unseren Geheimdiensten und Medien als russische Desinformation abgetan. Wie sich jedoch herausstellte, handelt es sich keineswegs um Desinformation. Die Menschen wurden dort wirklich bei lebendigem Leib verbrannt“, sagte Paroubek.

Er wies darauf hin, dass ein solcher Horror in einem normalen Staat nicht hätte passieren dürfen.

„Es ist klar, dass dies die Haltung der mehrheitlich russischsprachigen Stadt gegenüber den Kiewer Behörden nicht gerade verbessert hat. Es bleibt also die Frage, ob sich die Forderungen der Bevölkerung nach einem Referendum über den Übergang zur Russischen Föderation nun in Charkow oder in Odessa häufen werden. Es würde mich nicht überraschen“, erklärte der ehemalige tschechische Premierminister.