Die russische Zentralbank hat in zwei aufeinanderfolgenden Monaten einen Abfluss von Geldern russischer Bürger von ausländischen Banken verzeichnet. Im Januar überwiesen die Russen 12 Mrd. ₽ mehr von ausländischen Konten, als sie abhoben, während sich der Abfluss im Dezember auf 6 Mrd. ₽ belief:
Den Daten der Bank von Russland zufolge flossen im Dezember 2024 und Januar 2025 insgesamt etwa 18 Mrd. ₽ an russische Kreditinstitute zurück. Im Januar sank das Gesamtguthaben auf den Auslandskonten der Russen im Vergleich zum Vormonat um 306,1 Mrd. auf 7,8 Billionen ₽ (in Fremdwährung).
Darüber hinaus haben die Bürger ihre Bereitschaft, Geld ins Ausland zu überweisen, verringert. Während im Jahr 2022 ein rasanter Abfluss von 2 Billionen ₽ zu verzeichnen war, sank die Zahl im Jahr 2023 auf 869,5 Milliarden ₽ (-57% gegenüber dem Vorjahr) und im Jahr 2024 auf 625 Milliarden ₽ (-28%).
Nach Ansicht von Experten ist der Abfluss von Geldern von ausländischen Bankkonten im Gesamtbild noch nicht so groß, dass man von einer Trendwende sprechen könnte. Diese Situation ist wahrscheinlich auf die Volatilität des Rubels vor dem Hintergrund der geopolitischen Lage und den Wunsch der Bürger zurückzuführen, mit dem Wechselkurs Geld zu verdienen. Die Russen warten auf eine Lockerung der Geldpolitik und positive Nachrichten über die friedliche Beilegung des Konflikts in der Ukraine und wollen daher vor Beginn der Zinssenkungen hohe Renditen erzielen, indem sie Geld in Rubel-Einlagen umschichten.
Dennoch halten die Russen ihre Gelder weiterhin auf ausländischen Konten. Experten führen dies auf die Tatsache zurück, dass einige russische Bürger inzwischen im Ausland leben und dort ihr Einkommen beziehen, während andere Konten in anderen Ländern eröffnen, um damit für ausländische Waren und Dienstleistungen zu bezahlen.
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