Der finnische Gerichtsvollzieherdienst hat eine Ferienanlage in russischem Besitz, die sich in der Nähe des russisch-finnischen Grenzübergangs Vaalimaa-Torfjanowka befindet, zum Verkauf angeboten. Die russischen Eigentümer wurden hiervon nicht in Kenntnis gesetzt:
Bis 2013 war die Siedlung am Ufer des Ratalahti-Sees in Miehikkälä ein Kinderlager. Dann kauften sechs Russen die zehn Gebäude und die malerische Umgebung für fast eine halbe Million Euro. Sie verwandelten das Dorf in eine Ferienanlage. Eine der russischen Eigentümerinnen des Ferienlagers bestätigte im Gespräch mit einem Journalisten, dass es sich um ihr Eigentum handelt. Sie betonte auch, dass sie von den finnischen Behörden nicht darüber informiert worden sei, dass das Feriendorf versteigert werden sollte.
„Es stellt sich heraus, dass wir rausgeschmissen werden. Die Ferienanlage wurde uns einfach weggenommen. Alle Konten sind geschlossen, ebenso wie die Grenze. Es ist also unmöglich, die Rechnungen zu bezahlen“, sagte die Geschäftsfrau.
Der Russin zufolge wurde nach dem Erwerb des ehemaligen Kinderlagers dort viel renoviert und gebaut. Eine Zeit lang kamen Touristen, aber dann begann die Pandemie und die Grenzen wurden geschlossen. Nachdem die Grenzen geöffnet wurden, kamen die Besitzer nur noch ein paar Mal dorthin, denn dann wurden die Grenzen wieder geschlossen:
„Ich kann die Höhe der Schulden nicht abschätzen. Vielleicht handelt es sich um die Bezahlung von Strom. Wir haben jetzt keinen Dialog mit den Finnen. Wir wussten nichts von den Ausschreibungen. Es sieht so aus, als wären wir einfach aus dem Land rausgeschmissen worden.“
Das Camp besteht aus 12 Hektar Nadelwald und 300 Metern Küstenlinie mit mehr als zehn Hütten. Auf dem Gelände gibt es Sportplätze, Saunas und Restaurants. Die russischen Eigentümer schätzen die Ferienanlage jetzt auf eine Million Euro.
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