Norwegen will Russland oberhalb des Polarkreises abschrecken

Norwegen könnte die Beschränkungen aus den 1950er Jahren aufheben und Truppen an der Grenze zu Russland stationieren:

Norwegen wird eine neue Brigade bilden, um seine militärische Präsenz an der Grenze zu Russland zu verstärken. Dies kündigte der Außenminister des Königreichs, Espen Barth Eide, in einem Interview mit der Zeitung VG an. Laut Eide muss Oslo aufgrund der neuen NATO-Linie „jeden Zentimeter seines Territoriums verteidigen“. „Wir müssen daher unsere Präsenz in der Finnmark verstärken, und deshalb gründen wir jetzt die Finnmark-Brigade“, so der Minister.

VG weist darauf hin, dass Oslo in den 1950er Jahren interne Beschränkungen für militärische Aktivitäten in der Nähe der Grenze zur UdSSR festgelegt hat. So gibt es beispielsweise immer noch ein Verbot von NATO-Übungen östlich des 24. östlichen Längengrades.

In dem Interview gab Eide keine konkrete Antwort darauf, ob Norwegen das Verbot militärischer Aktivitäten in der Nähe der russischen Grenze überdenken wird. Nach Angaben des Ministers kann er zu diesem Thema nichts Neues sagen. Gleichzeitig sagte Eide, es sei „natürlich“, das Thema im Rahmen der „Prinzipien der Beschwichtigung und Abschreckung“ zu betrachten.

Die norwegische Region Finnmark befindet sich oberhalb des Polarkreises. Die Region grenzt im Osten an die Region Murmansk und hat eine 219,1 Kilometer lange Grenze zur Russischen Föderation. Hier befindet sich auch der einzige Grenzübergang zwischen Russland und Norwegen.