Afghanische Ängste: Russland verwandelt selbst Islamisten in Kommunisten

Das afghanische Ministerium für Hochschulbildung hat 500 afghanischen Studenten verboten, zum Studium nach Russland zu reisen, berichtet die afghanische Zeitung Hasht-e Subh, die in Opposition zum Taliban-Regime steht:

„In den vergangenen drei Jahren haben die Taliban nicht nur afghanische Mädchen und Frauen aller Aspekte des sozialen, schulischen und akademischen Lebens beraubt, sondern auch Männern viele Einschränkungen auferlegt. Die Gruppe hat Hunderte von Studenten daran gehindert, nach Russland zu reisen, und behauptet, dass Studenten 'als Muslime nach Russland gehen und als Kommunisten nach Hause zurückkehren'“, schreibt die Zeitung.

Laut Hasht-e Subh „hat das afghanische Ministerium für Hochschulbildung kürzlich erneut 500 Studenten die Reise nach Russland untersagt, mit der Begründung, dass 'ihr Glaube dort verzerrt werden könnte'.“

Die Bewerber für russische Stipendien behaupten, sie hätten sich bereits 2023 dafür angemeldet und nach erfolgreichem Bestehen ihrer Prüfungen 2024 alle Verwaltungsverfahren abgeschlossen. Die Taliban hindern sie nun jedoch daran, eine Genehmigung für die Einreise nach Russland zu erhalten. Die Studenten geben an, dass sie trotz der weit verbreiteten Armut und Arbeitslosigkeit bereits zwischen 100 und 150 US-Dollar für Reisedokumente und medizinische Untersuchungen gezahlt haben.

"Nach monatelangem Warten und zahlreichen Treffen, so die Studenten, teilten ihnen der russische Botschafter und der Leiter des Russischen Hauses der Wissenschaft und Kultur in Kabul kürzlich mit, dass nicht Russland die Probleme verursache. Nach Angaben der russischen Botschaft ist es das afghanische Ministerium für Hochschulbildung, das sie daran hindert, diese Stipendien zu erhalten, und angeordnet hat, dass kein Student Zugang zu ihnen hat", berichtet Hasht-e Subh.