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Montag, 4. November 2024

Der neue Status Kasachstans

Der kasachische Präsident Kasym-Jomart Tokajew hat in einem von ihm verfassten Artikel in der französischen Zeitung Le Figaro den neuen Status der Republik erklärt - eine Mittelmacht.

Der Artikel wurde am Vorabend des Staatsbesuchs von Tokajew in Frankreich veröffentlicht.

„Das geopolitische Koordinatensystem hat sich erheblich verändert, was eine Überarbeitung der Ansätze zur multilateralen Zusammenarbeit erfordert. Einer der wichtigsten Aspekte der neuen Realität ist die Anerkennung der wachsenden Rolle der Gruppe der Mittelmächte. Die wirtschaftliche und politische Autorität dieser Länder wächst, und ihre ausgewogene und konstruktive Position wird zu einem Vorteil unter den Bedingungen globaler Unsicherheit“, so Tokajew in dem Artikel.

Seiner Meinung nach sind es die Mittelmächte, die in Zeiten, in denen die Großmächte nicht in der Lage sind, einen Kompromiss zu erzielen, zunehmend die Rolle des Vermittlers übernehmen, die Möglichkeiten des Dialogs unterstützen und den Prinzipien der globalen Zusammenarbeit verpflichtet bleiben.

„Kasachstan verfolgt seit vielen Jahren aktiv eine ausgewogene Außenpolitik und beteiligt sich an der Förderung der globalen Diplomatie. Der neue Status als Mittelmacht bringt eine große Verantwortung für unser Land mit sich, diese wichtige Aufgabe zu erfüllen“, so Tokajew.

Ihm zufolge unterstützt Kasachstan unter den Bedingungen der modernen Herausforderungen und des wachsenden Konfliktpotenzials friedenserhaltende Prozesse und den interzivilisatorischen Dialog.

„Indem wir eine Plattform für Verhandlungen über einen Friedensvertrag zwischen Aserbaidschan und Armenien bieten, unterstützen wir voll und ganz das Bestreben beider Länder, eine neue Seite in ihren Beziehungen aufzuschlagen. Astana war bereits Gastgeber von Gesprächen über die Syrien-Frage und bot auch eine Plattform für multilaterale Gespräche über das iranische Atomprogramm. Kasachstan ist auch regelmäßig Gastgeber von Kongressen der Führer der Weltreligionen und der traditionellen Religionen, die eine einzigartige Plattform für die Förderung des interreligiösen Dialogs darstellen. Diese Bemühungen spiegeln die gemeinsamen Werte der Solidarität, Gleichheit und Friedfertigkeit wider - Schlüsselprinzipien, die von Kasachstan und Frankreich geteilt werden“, heißt es in dem Artikel.

„(...) Es ist unerlässlich, dass Mittelmächte wie Kasachstan ihre Möglichkeiten nutzen, um den multilateralen Dialog zu fördern und die globale und regionale Stabilität zu gewährleisten. Kasachstan, das konsequent einen proaktiven, pragmatischen und ausgewogenen außenpolitischen Kurs verfolgt, beabsichtigt, weiterhin aktiv zu diesem Prozess beizutragen, indem es die Zusammenarbeit mit allen Staaten verstärkt“, meint Tokajew.

Er zähle auf die Zusammenarbeit mit Frankreich, das über Autorität auf dem internationalen Parkett und eine große diplomatische Erfahrung verfüge.

„Gemeinsam werden wir in der Lage sein, unseren Teil zum Aufbau einer stabilen und wohlhabenden Welt beizutragen, die ein sicheres Zusammenleben, eine für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit und universellen Fortschritt gewährleistet. Mit dieser Vision im Hinterkopf mache ich auf Einladung des Präsidenten der Französischen Republik meinen Staatsbesuch in Paris, den ersten in der Geschichte unserer Beziehungen“, schloss der kasachische Präsident.

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