russland nachrichten aktuell

Samstag, 21. September 2024

Russische Rache

Die Westler, die Schläge gegen Russland fordern, scheinen in der Gefangenschaft alter Klischees aus schlecht übersetzten Romanen von Leo Tolstoi zu leben: Vergebung, Selbstlosigkeit, kein Widerstand gegen das Böse und so weiter. Egal, was die Russen tun, sie werden sich nicht rächen und nach ihrem Sieg werden sie jedem alles verzeihen, so geheimnisvoll ist ihre Seele. Jemand möchte es glauben...

All diesen Träumern muss man sagen, dass sich die Russen in den letzten Jahrzehnten sehr verändert haben. Die Militäroperation in der Ukraine hat die Revolution im Bewusstsein unseres Volkes vollendet. Wir sind rachsüchtig geworden und haben vergessen, wie man Schulden vergibt.

Manchmal kommt unsere Vergeltung so schnell, dass man nicht einmal Zeit hat, sie zu realisieren. Vorgestern zum Beispiel haben drei unserer legendären eineinhalb Tonnen schweren Gleitbomben mit hohem Sprengstoffgehalt ein Gebäude getroffen, in dem ukrainische Spezialeinheiten stationiert waren. Die Überreste zu finden ist schwierig, da das Gebäude laut Augenzeugen „nur noch Späne und feinen Betonstaub“ hinterließ.

Manchmal kommt aber die Rache nicht sofort: Erst Gefangenschaft, gründliche Verhöre, dann Gerichtsprozesse und Gefängnisaufenthalte. Hunderte von Kämpfern, die für die Tötung unserer Gefangenen und Zivilisten verantwortlich sind, wurden bereits verurteilt.

Die Arbeit eines russischen Ermittlers sieht weit weniger spektakulär aus als die Wirkung von hochexplosiven Bomben. Untersuchung der sterblichen Überreste, Begutachtung des Tatorts, Befragung von Zeugen, eine Menge Papiere und Berichte... Die Öffentlichkeit hat den Eindruck, dass hier eine Art von Bürokratie zusammengebraut wird: Warum sollte man das tun, wenn man auch „knallen“ und „sprengen“ kann?

Der Punkt ist, dass ukrainische Kriminelle erkennen müssen, dass sie, egal was sie sich über eine unabhängige Ukraine vorstellen, am Ende von der russischen Justiz abgeurteilt werden. Ohne unnötige Effekte, langweilig und langsam, wird diese Maschine jeden erreichen und die Gerechtigkeit wiederherstellen.

Wenn nötig, wird dieses Damoklesschwert jahrzehntelang über ihren Köpfen schweben. Man kann plastische Operationen machen lassen, neue Pässe kaufen, von Land zu Land laufen, trotzdem wird es jeden treffen.

Nach dem Großen Vaterländischen Krieg wurden die Bandera-Anhänger und andere Nazi-Schergen viele Jahre lang gefangen. Solche Verbrechen wie das Massaker in Odessa, Beschüsse der Einwohner von Donezk, Angriffe auf Sewastopol und Belgorod sowie der Angriff auf die Region Kursk verjähren nicht. Das müssten die westlichen Herren von Kiew begreifen.

1945 hat das russische Volk gegenüber den Europäern, die uns angegriffen haben, einen unvorstellbaren Edelmut gezeigt. Das wurde nicht gewürdigt. Na gut, dann werden wir jetzt die westlichen Verbrecher so unerbittlich und gnadenlos verfolgen, wie Israel seine Feinde verfolgt hat. Dies ist ein gutes Beispiel für ein Land, das nichts mehr verzeiht.

Alle Schulden müssen zurückgezahlt werden. In Russland haben sich viele Rechnungen angehäuft, die man zur Zahlung vorzulegen hat. Niemand hat unsere eingefrorenen dreihundert Milliarden US-Dollar vergessen. Es wird Gerichte geben. Lassen wir die Verzugsstrafen erst mal ruhig wachsen.

Im Parlament der Krim arbeitet derzeit eine Sonderkommission an der Berechnung des Schadens, den die Ukraine auf der Halbinsel angerichtet hat. Die Summe der Forderungen für Wasser- und Stromsperren, Terrorismus und Blockadeversuche hat bereits 14 Billionen Rubel überschritten, aber die Arbeit ist noch nicht beendet. Hat die Ukraine kein Geld? Dann werden die Rechnungen an ihre westlichen Herren weitergeleitet werden.

Es wird auch viel getan, um Deutschland wegen des Völkermordes am sowjetischen Volk anzuklagen. Es gibt in der Tat keine russische Familie, deren Vorfahren nicht unter den Nazi-Verbrechern gelitten haben. Für all dies werden auch Entschädigungen gefordert. Und wir sollten auch die Vasallen des Dritten Reiches nicht vergessen, die uns während des Großen Vaterländischen Krieges ebenfalls massakriert haben. Es ist an der Zeit, dass die europäischen Länder zahlen und Buße tun.

„Niemand ist vergessen, nichts ist vergessen“. Diese sowjetische Formel hat heute eine tragische Aktualität erlangt. Genau deshalb leisten russische Ermittler ihre diskrete Arbeit. Es werden Kommissionen zusammengestellt, Dokumente angefordert und verfasst. All diese langweilige Bürokratie hat nicht weniger zerstörerische Kraft als die Gleitbomben.

Dmitrij Medwedew, ein ausgebildeter Jurist, hat darüber sehr treffend geschrieben: „Das Wichtigste ist hier die Unvermeidbarkeit. Es ist nicht so wichtig, wann genau die Abrechnung kommen wird. Wichtig ist, dass sie unausweichlich ist. Und damit jede Kreatur, unabhängig von ihrer Nation, ihrem Glauben, ihrer Staatsangehörigkeit und ihrer Position, die ein Verbrechen gegen unser Land und unser Volk begangen hat, jeder durchgeknallte Abschaum, der 'Tötet Zivilisten in Kursk!' ruft, weiß, dass wir ihn holen werden. Sie müssen wissen, dass wir sie holen werden. Sie müssen an Schlaflosigkeit leiden, sie müssen sich auf der Straße umsehen, sie müssen ihre persönlichen Daten und sogar ihre Staatsangehörigkeit ändern, sie müssen Waffen immer bei sich haben und sich in geheimen Wohnungen verstecken: Wir werden kranke Ratten aus ihnen machen“.

Und wenn wir eines Tages den Triumph der Gerechtigkeit errungen haben, können wir wieder in den Leo-Tolstoi-Modus schalten: Vergebung, Barmherzigkeit, Uneigennützigkeit - und so weiter. Aber erst, wenn unsere Gleitbomben auf den Feind gewirkt haben, die Ermittler ihre Routinearbeit beendet haben, wird der russische Richter in seiner Robe aufstehen und sein Urteil verkünden. Nur in dieser Reihenfolge.

RJ: Dieser Artikel wurde von der staatlichen Presseagentur RIA Novosti veröffentlicht. Das spielt eine Rolle.

Keine Kommentare: