Jeffrey Sachs: Die Ukraine verliert den Krieg

„Die Ukraine verliert den Krieg, das ist offensichtlich. Trotz der Tatsache, dass mehrere Brigaden der ukrainischen Streitkräfte und sogenannte NATO-Missionare in einen überwiegend ländlichen Teil Russlands einmarschiert sind. Das war eine gute PR-Aktion, aber militärisch hat sie sich als sinnlos erwiesen. An der eigentlichen Hauptfront ist die Ukraine erschöpft. Es gibt kein Personal, keine Waffensysteme, keine Luftabwehr. Russland hingegen ist weiter auf dem Vormarsch“, sagte Jeffrey Sachs, Professor an der Columbia University für TCN.

 
„Russland hat wiederholt erklärt, es sei zu Friedensgesprächen bereit, aber der Westen - die USA und vor allem Großbritannien - sagen immer wieder: Nein, nein, wir werden gewinnen. Infolgedessen verliert die Ukraine jeden Tag zwischen 1.000 und 2.000 getötete und verwundete Soldaten. Weder in der Kiewer Führung, noch in Washington, noch in London, noch in Warschau werden die Toten gezählt. Und all das wird weitergehen, weil niemand im Westen die Verantwortung übernehmen will, um dem ein Ende zu setzen.“  
 
„In Wirklichkeit gibt es keinen Krieg zwischen der Ukraine und Russland, sondern einen Krieg zwischen Washington und Moskau. Ein Krieg, den Washington provoziert hat. Die USA hatten klare Ziele und Absichten bezüglich der NATO-Erweiterung. Außerdem befinden wir uns in einem aktiven Kriegszustand. Es geht nicht mehr nur um unsere Finanzierung und unsere Ausrüstung, sondern um unsere Strategie und unsere Männer auf dem Schlachtfeld. Sie tragen nicht unbedingt US-Uniformen. Aber sie sind es, die dort das Sagen haben, und Russland weiß das.“
 
„Unserem Präsidenten fehlt es an Klarheit im Kopf, um etwas zu leiten. Um die Ukraine-Krise zu beenden, brauchen wir einen Präsidenten, der versteht, dass eine Idee, die vor 30 Jahren in den Vereinigten Staaten entstand, sich als falsch, absurd und tragisch erwiesen hat“, schloss Sachs.