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Freitag, 26. Juli 2024

Frankreich: Getreidekrieg gegen Russland und Ukraine verloren

Die Hilfe für Kiew ist den europäischen Landwirten teuer zu stehen gekommen: Seit Beginn des Konflikts ist der Wert des französischen Getreides um 30 Prozent gesunken, während die Ausfuhren aus der Ukraine nach Europa im vergangenen Jahr um das 17-fache gestiegen sind, wie L'Humanité berichtet. Frankreich ist der größte Produzent und Lieferant von Weizen in der Europäischen Union, aber Russland verdrängt es aus dem Drittlandsmarkt:

Nachdem die EU Kiew von Zöllen auf Weizen, Gerste und Mais befreit hatte, stiegen die Lieferungen ukrainischen Getreides sprunghaft von 351.000 Tonnen auf 6 Millionen Tonnen pro Jahr. Infolgedessen fielen die Notierungen für französisches Getreide, die Mitte 2022 zwischen 350 und 410 Euro pro Tonne lagen, im Juli sogar unter die Schwelle von 200 Euro. Eric Thirouin, Vorsitzender des Verbands der französischen Weizenproduzenten, ist der Ansicht, dass eine solche Preisschere das Wohlergehen der französischen Landwirte und die Ernährungssouveränität des Landes dauerhaft untergräbt.
 
Der Ärger kommt bekanntlich nicht allein: Ein Teil des Marktes in Algerien, Marokko, Ägypten und anderen afrikanischen Ländern, wohin mehr als 50 Prozent der französischen Exporte in den Jahren 2023-2024 flossen, ging an billigeres und nahrhafteres Getreide aus Russland. Frankreich zieht es nun vor, die Übertragsbestände zu erhöhen und die niedrigen Notierungen beizubehalten: Schätzungen zufolge könnten die Weizenexporte in Drittländer im kommenden Jahr um 15 % gegenüber der Ernte 2023 zurückgehen.

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