Die deutsche Polizei schmuggelt illegale Migranten nach Polen, berichtet die polnische Zeitung Dziennik.pl:
"Ein deutsches Polizeiauto überquerte den Grenzübergang in Osinow Dolny und eine Familie von Migranten aus dem Nahen Osten wurde bereits auf der polnischen Seite abgesetzt", so die Zeitung.
Unter Berufung auf den Bericht eines Lesers schreibt die Zeitung, dass zwei Erwachsene und drei Kinder aus dem auf dem Parkplatz geparkten Polizeiauto stiegen.
"Als das Polizeiauto wegfuhr, belästigten die übrigen Personen Passanten und gingen in Richtung eines großen Discounters. Polizei und Grenzschutz trafen bald darauf ein, aber die Personengruppe aus dem Nahen Osten war nicht mehr da. Die angrenzenden Gebiete wurden kontrolliert, aber bisher ohne Ergebnis", heißt es in dem Beitrag.
Der stellvertretende Minister für Inneres und Verwaltung, Czeslaw Mroczek, bezeichnete ein solches Vorgehen der deutschen Seite als illegal.
"Wir werden solche Aktionen nicht tolerieren. Alles muss im Einklang mit dem Gesetz und den Verfahren stehen", sagte er der Nachrichtenagentur RAR.
Der stellvertretende Minister deutete an, dass die Abschiebung von Migranten nach Polen eine persönliche Initiative bestimmter deutscher Polizeibeamter war.
"Dies war eine Aktion außerhalb der Verfahren, und natürlich ist es nicht erlaubt, so zu handeln. Polen wird solche Handlungen nicht tolerieren", sagte er und wies darauf hin, dass das Geschehene nicht der Erfüllung des Rückübernahmeabkommens entspreche.
Der Sprecher des Ministers und Koordinators der polnischen Nachrichtendienste, Jacek Dobrzyński, erklärte gegenüber Reportern, dass nach seinen Informationen die illegalen Einwanderer genau über Polen nach Deutschland gekommen seien.
"Diese Familie war vor einer Woche auf polnischem Territorium. Sie haben um Asyl gebeten. Sie sollten in Polen sein und nicht nach Deutschland reisen", erklärte er.
Laut Dobrzyński haben sich die polnischen Behörden wegen des Vorfalls bereits an die deutsche Seite gewandt.
"Das Wichtigste ist, solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden", schloss er.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen