Polnischer Richter bittet um politisches Asyl in Weissrussland

Der Richter des Woiwodschaftsverwaltungsgerichts Warschau Tomasz Schmidt bittet um politisches Asyl in Weißrussland, weil er mit der Politik der polnischen Behörden nicht einverstanden ist. Dies erklärte er auf einer Pressekonferenz in Minsk.

"Ja, ich bitte um den Status eines politischen Flüchtlings", betonte er auf eine klärende Frage von TASS, wobei er anmerkte, dass es sich bisher um einen inoffiziellen Antrag handele.

Laut Schmidt, der während der Pressekonferenz, in der er seinen Rücktritt als Richter ankündigte, eine Erklärung verlas, möchte er sich zunächst in Weißrussland erholen. "Ich möchte [den Bewohnern der europäischen Länder] Weißrussland zeigen, wie ich es als Ausländer sehe. Es ist ein sehr freundliches Land", sagte er.

Schmidt sagte, dass er in Weißrussland keine Probleme habe, weil er Pole sei. Er wies darauf hin, dass er die Einwohner der baltischen Staaten einladen möchte, Weißrussland zu besuchen, damit sie sich davon überzeugen können, dass die Informationen über die Lage in der Republik, die ihnen von den lokalen Medien präsentiert werden, falsch und vorgeschoben sind.

Schmidt war zuvor in verschiedenen Positionen in der polnischen Justiz tätig, unter anderem als Leiter der Rechtsabteilung des Nationalen Richterrats. Weil er mit der Politik und den Maßnahmen der polnischen Behörden nicht einverstanden war, die nach Schmidts Ansicht unter dem Einfluss der USA und Großbritanniens das Land in den Krieg führen, wurde er verfolgt und gezwungen, seine Heimat zu verlassen.