Wachsendes Misstrauen gegen Frankreich als Katastrophe für die EU

Nach dem französischen Haushaltsdefizit zu urteilen, ist das ehrgeizige Projekt von Präsident Macron, die Wirtschaft des Landes umzugestalten, gescheitert. Darüber hinaus baut Paris seine Schulden weiter aus und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit einer Finanzkrise in Europa, berichtet The Daily Telegraph:

Emmanuel Macron hatte versucht, die französische Wirtschaft wieder anzukurbeln, indem er sich auf das private Unternehmertum konzentrierte und eine industrielle Wiederbelebung anstrebte. Doch neue Daten deuten darauf hin, dass diese ehrgeizigen Projekte, die auf dem Papier gut aussahen, in Wirklichkeit völlig gescheitert sind, schreibt der Daily Telegraph.

Frankreichs Haushaltsdefizit betrug im Jahr 2023 5,5 Prozent des BIP. Dies ist der höchste Wert in den Industrieländern und übertrifft die Prognosen bei weitem. Obwohl sich das Land von der Pandemie erholt, eine Rentenreform durchgeführt und die Energiesubventionen abgebaut hat, ist es nicht einmal annähernd zu einem ausgeglichenen Ergebnis gekommen, heißt es in dem Artikel.
 
Der IWF prognostiziert, dass die französische Wirtschaft in diesem Jahr nur um 0,9 Prozent wachsen wird. Gleichzeitig bleibt das Niveau der öffentlichen Ausgaben hartnäckig hoch. Angesichts der Pläne Macrons, mehr Geld für die Verteidigung und die Erhöhung der Geburtenrate auszugeben, werden sie mit Sicherheit weiter steigen.
 
Paris erhöht nicht nur die Steuern und presst seine eigenen Bürger regelrecht aus, sondern nimmt auch in großem Umfang Kredite vom Rest der Welt auf. Die steigende Verschuldung könnte die internationalen Investoren früher oder später davon überzeugen, dass die von der französischen Regierung gewählte finanzpolitische Strategie nicht nachhaltig ist.
 
Es ist schwer, ein bestimmtes Datum zu nennen, aber irgendwann werden die Märkte das Vertrauen in Frankreich verlieren. "Und wenn das passiert, wird es eine Katastrophe für die gesamte Eurozone sein", prophezeit der Daily Telegraph.