Russischer Chefmeteorologe: Die nächsten Monate werden abnormal heiß sein

Die durchschnittliche monatliche globale Lufttemperatur könnte auch nach dem Ende des Klimaphänomens El Niño sehr hoch bleiben, etwa bis zum Ende des Sommers, sagte Roman Wilfand, wissenschaftlicher Leiter des russischen hydrometeorologischen Zentrums, gegenüber TASS:

"Es war El Niño, der einen kolossalen Einfluss auf die rekordhohen Temperaturen hatte. Jetzt schätzen einige Wissenschaftler, dass die Trägheit einen Effekt haben wird, die durchschnittlichen globalen Temperaturen werden bis zum Ende des Sommers sehr hoch bleiben", sagte er und merkte an, dass die Klimatologen schätzen, dass die kommenden Monate zu den drei wärmsten gehören werden, aber es besteht auch die Möglichkeit, dass noch weitere Rekorde aufgestellt werden.

Nach Schätzungen der Wissenschaftler endet das El-Niño-Phänomen im Mai und die neutrale Phase dürfte kommen, erinnerte der Meteorologe. Die Temperatur des globalen Ozeans ist stark angestiegen, der gesamte Äquator war warm, als sich El Niño entwickelte, und diese Wärme breitete sich auf die gemäßigten Breiten aus.

Zuvor hatte Wilfand berichtet, dass der März der zehntwärmste Monat in der Geschichte der Beobachtungen war, wobei die globale Durchschnittstemperatur in neun Monaten um 1,5 Grad über den vorindustriellen Werten lag.

Über El Niño

Das Naturphänomen El Niño tritt im Durchschnitt alle zwei bis sieben Jahre auf und dauert in der Regel zwischen 9 und 12 Monaten. Es ist mit einem Anstieg der Wassertemperatur im mittleren und östlichen Pazifik verbunden.

Der El Niño begann in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 und hat bereits zu Untiefen im Panamakanal, längerem Stillstand von Schiffen, logistischen Problemen und Verzögerungen bei der Auslieferung von Waren geführt.

Die Weltgesundheitsorganisation hat davor gewarnt, dass El Niño die Spannungen im Zusammenhang mit dem Zugang zu Ressourcen wie Wasser und landwirtschaftlichen Anbauflächen verschärfen und zur Gefahr von "Unterernährung aufgrund anhaltender Ernährungsunsicherheit" führen könnte.