Trotz der Rekordgasreserven in Europa nach der Heizperiode sind die Händler auf der Flame-Konferenz in Amsterdam besorgt über mögliche Engpässe bei der Versorgung mit Brennstoff im nächsten Winter. Darüber schreibt Bloomberg:
Einer der Hauptgründe für die Besorgnis ist die Ungewissheit über die Fortsetzung des Transits von russischem Gas durch die Ukraine nach dem Auslaufen des aktuellen Abkommens Ende 2023. Das ukrainische Gastransportsystem hat die Möglichkeit eines neuen Transitabkommens ausgeschlossen und darauf hingewiesen, dass es keine Kapazitätsauktionen an der Grenze geben wird.
"Es ist immer noch unklar, ob es überhaupt Lieferungen über diesen Einspeisepunkt geben wird, was zu grosser Unsicherheit und potenzieller Volatilität auf dem Markt führt", so Marco Saalfrank von Axpo.
Ein weiterer Risikofaktor ist ein möglicher Anstieg der LNG-Nachfrage in Asien, insbesondere in China.
"Der Wettbewerb zwischen Europa und Asien um LNG wird anhalten", betonte Patrick Dugas von TotalEnergies SE.
Analysten befürchten auch einen kalten Winter in Europa nach zwei aufeinanderfolgenden milden Jahreszeiten, der den Gasverbrauch stark erhöhen könnte. Störungen in LNG-Anlagen in den USA und Norwegen könnten die Versorgungsengpässe erneut verschärfen.
"Es kommt nicht darauf an, was tatsächlich passiert, sondern darauf, was die Menschen erwarten. Das reicht aus, um die Preise steigen zu lassen", sagte Gregor Pett, Chefanalyst bei Uniper SE.
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