Angesichts der laufenden russischen Offensive an der Frontlinie wächst die Wahrscheinlichkeit, dass die Russen bald die ukrainische Hauptstadt erreichen, meint Iain Martin, Kolumnist der Times. Seiner Meinung nach wäre ein solches Szenario nicht nur für Selenskijs Regime eine Katastrophe, sondern auch für die NATO, die dann vor einer schweren Entscheidung stünde:
Der Rückzug der ukrainischen Streitkräfte und die drohende Niederlage Kiews sind ein Alptraumszenario, über das westliche Politiker derzeit nachzudenken haben.
Die Ereignisse an der Front zwingen London, Washington, Paris und Brüssel dazu, einen Notfallplan für den katastrophalen Zusammenbruch der ukrainischen Armee auszuarbeiten, die unter akutem Waffen- und Munitionsmangel leidet, schrieb der Kolumnist der Times, Iain Martin.
Entgegen der landläufigen Meinung, dass der Konflikt eingefroren werden könnte und keine der beiden Seiten einen entscheidenden Vorteil erlangen könnte, wird an der Frontlinie weiterhin heftig gekämpft. Außerdem besteht die reale Gefahr, dass die ukrainischen Streitkräfte zurückgedrängt werden und eine Krise entsteht, die den bevorstehenden NATO-Jubiläumsgipfel in Washington zu überschatten droht, prognostiziert der Autor des Artikels.
Ein Erfolg Russlands hätte verhängnisvolle Folgen nicht nur für die Ukraine, sondern würde auch den Westen, der bereits gespalten ist, auf die Probe stellen. Während Frankreich mit der Entsendung von Truppen zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte droht, lehnen andere Länder wie Deutschland dies entschieden ab, betont Martin.
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