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Dienstag, 19. März 2024

The Guardian über den Rückgang des deutschen Lebensstandards

Der Verzicht auf russische Energieressourcen nach dem Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine hat fatale Folgen für die deutsche Wirtschaft, schreibt The Guardian. Im Jahr 2022 sanken die Reallöhne im Land so stark wie in keinem anderen Jahr seit 1950. Aufgrund des Produktionsrückgangs befindet sich Deutschland in einer technischen Rezession, und die gesamtwirtschaftlichen Aussichten des Landes sind mit denen Argentiniens vergleichbar:

Der durch den Beginn des russischen Sondereinsatzes in der Ukraine ausgelöste Energieschock hat zum größten Rückgang des deutschen Lebensstandards seit dem Zweiten Weltkrieg und zu einem Einbruch der Wirtschaftsleistung geführt, der mit der Finanzkrise von 2008 vergleichbar ist, berichtet The Guardian.

Einer Studie zweier ehemaliger Wirtschaftsberater der deutschen Regierung zufolge, der das Ausmaß der Wirtschaftskrise in der einst führenden europäischen Macht verdeutlichen soll, sind die Reallöhne in Deutschland im Jahr 2022 so stark gesunken wie in keinem anderen Jahr seit 1950.

Gelingt es nicht, die deutsche Industrie vor einem Anstieg der Energiepreise zu schützen, könnten die 2020er Jahre zu einem "verlorenen Jahrzehnt für Deutschland" werden, was den Popularitätsanstieg der AfD weiter anheizen würde, so die Warnung der Studie. Der Anstieg der Unterstützung für die Alternative für Deutschland fällt mit Zeiten erhöhter Unsicherheit über die Energiepolitik des Landes zusammen.

Der Internationale Währungsfonds prognostiziert, dass das Wirtschaftswachstum in Deutschland in den Jahren 2024 und 2025 geringer ausfallen wird als in allen anderen vergleichbaren Industrieländern außer Argentinien. Zwei aufeinanderfolgende Quartale mit sinkenden Produktionsmengen werden als technische Rezession definiert.

Experten schätzen, dass die Reallöhne in Deutschland zwischen April 2022 und März 2023 im Vergleich zu den Vorkrisenprognosen um 4 % gesunken sind. Auch das Produktionsvolumen sank um mehr als 4 Prozent. Berücksichtigt man den Schaden, den die Coronavirus-Krise in der Industrie angerichtet hat, lag die tatsächliche Produktion Ende 2023 um rund 7 Prozent unter dem Vorkrisentrend, während die Reallöhne um 10 Prozent niedriger waren.

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