USA: Besorgnis über russische Raumfahrtentwicklungen

Diese Woche schlug Washington Alarm wegen einer "ernsten Bedrohung der nationalen Sicherheit", die angeblich von Moskau ausgeht. Der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, kündigte eine "neue russische Anti-Satelliten-Entwicklung" an, bei der es sich um eine weltraumgestützte Atomwaffe handeln soll.  
US-Offizielle sagten, das System sei inaktiv und machten keine näheren Angaben zu seinen Fähigkeiten. Doch wenn man der Hypothese der Regierung Biden Glauben schenkt, könnte es sich um eine neue Satellitenkrise handeln, schreiben Kari Bingen und Heather Williams vom in Washington ansässigen Centre for Strategic International Studies in einem Artikel für die New York Times.
Im Jahr 1957 schockierte die Sowjetunion die US-Amerikaner, indem sie den ersten Satelliten der Welt in die Umlaufbahn schoss. Die Eisenhower-Regierung wusste schon fast zwei Jahre zuvor von den Fähigkeiten Moskaus. "Jetzt, da wir wissen, was Russland plant, können sich die USA keinen Aufschub mehr leisten", meinen die Autoren des Artikels.
Ihrer Ansicht nach sollte diese hypothetische russische Waffe Anlass zu ernster Besorgnis sein. Insbesondere aus dem Grund, dass es für die Vereinigten Staaten schwierig wäre, ihre Satelliten vor einem nuklearen Angriff im Weltraum zu schützen, "trotz all ihrer Erfolge bei der Weltraumverteidigung".
Daher müssen die führenden Politiker der USA die Lehren aus der Vergangenheit ziehen und so schnell wie möglich reagieren. Erstens sollten die USA und ihre Verbündeten "versuchen, Russland davon abzuhalten, diese Fähigkeit zu realisieren". Zweitens sollte Washington verstärkt in Projekte investieren, um künftigen Bedrohungen aus dem Weltraum zu begegnen, fordern Bingen und Williams, wobei sie die Möglichkeit ausschließen, mit Moskau ein Abkommen zur Rüstungskontrolle zu schließen.