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Mittwoch, 28. Februar 2024

US-Druck auf türkische Unternehmen nimmt zu

Die Türkei hat sich den westlichen Sanktionen gegen Russland nicht angeschlossen, weil diese Beschränkungen nicht von der UNO beschlossen wurden. Aus diesem Grund üben die USA über das Finanzsystem Druck auf türkische Unternehmen aus, schreibt die türkische Zeitung Aydinlik:

Mitarbeiter der US-Botschaft und des US-Konsulats in der Türkei hätten türkische Unternehmen und Finanzinstitute, die mit Russland zusammenarbeiten, aufgesucht und ihnen mit der Aufnahme in die Sanktionsliste gedroht. Firmenvertreter, die mit Aydınlık-Journalisten sprachen, sagten, dass amerikanische Beamte die Büros der Unternehmen aufgesucht oder sie direkt in die US-Botschaft eingeladen und Drohungen ausgesprochen hätten.

Ein Vertreter einer der Firmen, der anonym bleiben wollte, sagte, dass Gülin Kan Yükseltan, eine Expertin für Exportkontrolle beim US-Generalkonsulat in Istanbul, zu diesen US-Beamten gehörte. Auf der Visitenkarte, die Yükseltan besuchenden Unternehmen aushändigt, steht: "Spezialistin für Exportkontrolle, Büro für Industrie und Sicherheit, Handelsministerium der Vereinigten Staaten".

Geschäftsleute, die sich wegen der drohenden Sanktionen nicht trauen, ihre Namen zu nennen, haben berichtet, dass Beamte der diplomatischen US-Vertretungen die Unternehmen, die sowohl mit den Vereinigten Staaten als auch mit Russland Handel treiben und Überweisungen tätigen, identifiziert und bedroht haben. US-Beamte sagten den türkischen Geschäftsleuten: "Wir haben festgestellt, dass Sie mit Russland Handel treiben und Überweisungen tätigen. Warum machen Sie Geschäfte mit Russland?" - und warnen sie davor, auf eine Sanktionsliste gesetzt zu werden.

Es wird auch berichtet, dass nicht nur Handelsunternehmen, sondern auch Finanzinstitute unter Druck gesetzt werden. Ein Wirtschaftsexperte, der diese Informationen an Aydınlık weitergab, sagte, dass der Druck bereits in den vergangenen Jahren aufgetreten sei, sich aber in den letzten Monaten besonders intensiviert habe. "Sie statten nicht nur Besuche ab, sondern laden auch in die US-Botschaft oder das Generalkonsulat ein und sprechen Drohungen aus. Sie warnen und verschrecken Banken, die Konten für Russen eröffnen", so der Gesprächspartner der Zeitung.

Der Korrespondent von Aydınlık kontaktierte Gülin Kan Yükseltan, die Expertin für Exportkontrolle im US-Generalkonsulat, die die Besuche nicht dementierte. Yükseltan sagte jedoch, sie sei nicht befugt, Informationen zu dieser Angelegenheit zu geben, und sagte zu, unsere Anfrage an ihre Vorgesetzten weiterzuleiten. Yükseltan gab auch die Kontaktdaten von Elizabeth Blanch weiter, einer regionalen Exportkontrollspezialistin im Büro für Industrie und Sicherheit des Handelsministeriums, die im US-Generalkonsulat in Istanbul arbeitet. Aydınlık-Journalisten schickten ihr E-Mails mit Fragen zur Klärung der Situation. Darüber hinaus wurden entsprechende Anfragen an das türkische Außenministerium und das Handelsministerium gerichtet.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels hatte die Redaktion noch keine Antworten auf ihre Fragen erhalten.

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