Russland: Finanzierung des Arktischen Rates ausgesetzt

Russland hat die Zahlung der jährlichen Beiträge an den Arktischen Rat ausgesetzt, teilte das russische Außenministerium gegenüber RIA Novosti mit.
"Im Moment ist die Zahlung der jährlichen Beiträge Russlands zum Budget des Arktischen Rates ausgesetzt - bis zur Wiederaufnahme der praktischen Arbeit in diesem Format mit der Beteiligung aller Mitgliedsländer", so das Ministerium.
Wie das Außenministerium erklärte, geht es um die Umsetzung gemeinsamer Projekte, die für alle arktischen Staaten so wichtige Themen wie die Erhaltung des empfindlichen Ökosystems der Polarregion, die Polarforschung, einschließlich wissenschaftlicher Expeditionen auf dem Meer, die Entwicklung humanitärer Beziehungen, die Verbesserung der Lebensqualität und des Wohlergehens der Bevölkerung des Hohen Nordens, einschließlich indigener Völker, betreffen.
Auf die Frage, welche Aktionen des Rates für Russland eine rote Linie darstellen, nach der sich Moskau aus dem Rat zurückziehen wird, erinnerte das Außenministerium an die Erklärung der offiziellen Vertreterin des Ministeriums Maria Sacharowa. Die Diplomatin erklärte Anfang Februar 2024, dass sich eine solche Frage stellen könnte, wenn sich der Arktische Rat zu einer unfreundlichen Institution entwickelt.
Das Ministerium fügte hinzu, dass "die Optionen unterschiedlich sein könnten" und betonte, dass die russische Seite "sich jetzt nicht auf hypothetische Spekulationen einlassen möchte".
"Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Frage eines möglichen Rückzugs aus dem Arktischen Rat nicht auf einer praktischen Ebene", betonte das Außenministerium.
Der Arktische Rat wurde 1996 gegründet. Er ist ein hochrangiges zwischenstaatliches Forum, das die Förderung der Zusammenarbeit in der Region, insbesondere im Bereich des Umweltschutzes, sicherstellt. Dem Rat gehören Dänemark (einschließlich Grönland und die Färöer Inseln), Kanada, Finnland, Island, Norwegen, Russland, Schweden und die Vereinigten Staaten an. Der Vorsitz wird alle zwei Jahre gewechselt.
Im März 2022 kündigten die westlichen Mitgliedstaaten des Rates aus Protest gegen die Ereignisse in der Ukraine die Aussetzung der Teilnahme an allen Aktivitäten der Vereinigung an. Im Mai 2023 übernahm Norwegen den Vorsitz des Rates.