Nutzen russische Truppen Starlink?

Die russischen Truppen nutzen die Kommunikationsdienste des Starlink-Systems, das von Elon Musks Unternehmen SpaceX entwickelt wurde, berichtet Defence One unter Berufung auf ukrainische Quellen. Nach Angaben eines Gesprächspartners der Zeitung haben die russischen Streitkräfte vor einigen Monaten begonnen, das Starlink-System für die Kommunikation zu nutzen.

Eine weitere Quelle von Defense One erklärte, dass die russische Armee Starlink zunehmend nutzt. Nach Angaben des ersten Gesprächspartners setzen die russischen Streitkräfte das System an der gesamten Front ein. Er sagte, wenn die Russen über Hunderte von Starlink-Terminals verfügen, werden es die ukrainischen Truppen "schwer haben, zu überleben". Pentagon-Sprecher Jeff Jurgensen teilte der Zeitung mit, dass die Vereinigten Staaten von Berichten über die Nutzung von Starlink durch russische Truppen wüssten, leitete Fragen dazu aber an "ukrainische Partner" weiter.

Am 5. Februar 2023 berichtete ComNews, dass mehr als 10 russische Online-Shops begonnen haben, Starlink-Ausrüstung im Großhandel zu verkaufen. Es wird behauptet, dass die Systeme mit einem aktivierten Konto verkauft wurden. Nach Angaben der Zeitung ist Starlink in Russland nicht aktiv, aber sein Signal ist auf der Krim, in den Volksrepubliken Lugansk und Donezk sowie in den Regionen Saporoschje und Cherson verfügbar.

Seit Mai 2023 können die Starlink-Terminals in Russland im Miele-Onlineshop gekauft werden. Einer der Käufer der Terminals erklärte jedoch gegenüber ComNews, dass die Terminals Mitte 2023 keine aktivierten Konten hatten und somit nur ein "Haufen Eisen" waren. Ein mit der Situation vertrauter Teilnehmer des Satellitenkommunikationsmarktes teilte der Zeitung mit, dass die Lieferungen von Starlink nach Russland nun "buchstäblich tonnenweise" aus den Vereinigten Arabischen Emiraten kämen. Ihm zufolge werden die Terminals vor der Einfuhr massenhaft auf ausländische Unternehmen (häufig wird Zypern genannt) registriert, die dann ein Konto unter einem beliebigen, häufig fiktiven Namen aktivieren.

Am 6. Februar 2024 veröffentlichten die Freiwilligen Ekaterina und Valentina Kornienko, die das russische Militär unterstützen, ein Video in Telegram, das chinesische DJI-Drohnen und Boxen mit der Aufschrift Starlink zeigt. Am 8. Februar berichtete die ukrainische Nachrichten- und Analyse-Website Strana.ua unter Berufung auf die Konten der ukrainischen Streitkräfte im sozialen Netzwerk X, dass die russische Armee Starlink auf dem Territorium der Ukraine einsetzt. Insbesondere ein Nutzer mit dem Spitznamen Serg behauptet, dass die Ausrüstung in großem Umfang aus Dubai nach Russland geliefert und in den von der russischen Armee besetzten Gebieten eingesetzt wird, so die Zeitung. Diese Informationen wurden in X von dem ukrainischen Freiwilligen Sergej Sternenko bestätigt.

Am 8. Februar 2024 erklärte das offizielle Starlink-Konto im sozialen Netzwerk X, dass SpaceX keine Geschäfte mit der russischen Regierung oder dem russischen Militär macht. In dem Beitrag wurde betont, dass Starlink weder in Russland tätig ist, noch in Dubai verkauft oder tätig ist.

"Starlink hat keine Drittanbieter, Wiederverkäufer oder Distributoren jeglicher Art autorisiert, Starlink in Dubai zu verkaufen. Wenn SpaceX Informationen erhält, dass ein Starlink-Terminal von einer sanktionierten oder nicht registrierten Partei verwendet wird, werden wir die Anschuldigung untersuchen und Maßnahmen ergreifen, um das Terminal zu deaktivieren, falls dies bestätigt wird", so das Unternehmen in einer Erklärung.

Nach dem Beginn der Feindseligkeiten in der Ukraine im Jahr 2022 gab SpaceX bekannt, dass es der Ukraine Tausende von Starlink-Terminals in Form von Spenden sowie vom US-Militär oder ukrainischen Freiwilligen bezahlte Lieferungen zur Verfügung gestellt hat. Mit Starlink-Geräten können die Truppen Internetverbindungen mit hoher Bandbreite aufbauen. Die ukrainische Luftwaffe nutzt das System für verschiedene operative Zwecke, z. B. zur Koordinierung von Artillerieangriffen und zur Steuerung von Drohnen.

Kirill Budanow, Leiter der Hauptabteilung Nachrichtendienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums, erklärte im September 2023, dass die ukrainische Armee entlang der gesamten Frontlinie Terminals für den Anschluss an Starlink einsetzt. Gleichzeitig sagte er, dass dieses Netz "für eine gewisse Zeit" im Gebiet der Krim nicht funktionierte. Später sagte Elon Musk, dass seine Weigerung, die Starlink-Satellitenverbindung auf der Krim auf Wunsch der Ukraine einzuschalten, auf die von den USA verhängten Sanktionen zurückzuführen sei. Ihm zufolge ist eine Genehmigung der US-Regierung erforderlich, um die Verbindung zu genehmigen.
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