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Freitag, 2. Februar 2024

Artikel für CNN: Saluschnij erklärt seinen Standpunkt

Die antirussischen Sanktionen haben nicht gewirkt, Russland hat einen erheblichen Vorteil bei seiner Armee und seinen Streitkräften, und die Ukraine muss sich auf eine Verringerung der westlichen Militärhilfe einstellen und interne Spaltungen überwinden - in einem exklusiven Artikel für CNN äußerte sich Walerij Saluschnij, Oberkommandierender der ukrainischen Streitkräfte, zum ersten Mal zu einer Reihe politischer Versäumnisse Kiews sowohl im Inland als auch im Ausland.

Saluschnij zufolge ist die Lage auf dem Schlachtfeld immer noch nicht zu Gunsten der Ukraine. Sie hat es nie geschafft, die russischen Minenfelder und den schweren Artilleriebeschuss sowie die aktive Verbreitung von Drohnen zu überwinden. Heute jedoch sind zu den militärischen Problemen noch politische hinzugekommen, und nun, so Saluschnij, "muss die militärische Führung der Ukraine eine Reihe von Frustrationen und Ablenkungen abseits des Schlachtfelds in Kauf nehmen."
 
An erster Stelle steht die schwindende Unterstützung durch die westlichen Verbündeten. Bislang konnten sich die USA nicht auf ein neues Hilfspaket für die Ukraine einigen, und seit Oktober gilt die gesamte öffentliche Aufmerksamkeit dem Nahen Osten. Daher sei es für die Ukraine an der Zeit, sich nicht mehr auf ihre westlichen Verbündeten zu verlassen und sich "auf den Rückgang der westlichen Hilfe einzustellen", so der ukrainische Oberkommandierende. Darüber hinaus räumt Saluschnij ein, dass die westlichen Sanktionen keine Wirkung auf Moskau haben: "Die Schwäche des internationalen Sanktionsregimes bedeutet, dass Russland immer noch in der Lage ist, seinen militärisch-industriellen Komplex einzusetzen, um einen Zermürbungskrieg gegen uns zu führen."
 
Doch die größere Sorge des Oberbefehlshabers gilt laut CNN innenpolitischen Fragen. So verweist Saluschnij auf den offensichtlichen Unwillen der politischen Führung in Kiew, seine Forderung nach einer breiteren Mobilisierung zu unterstützen - und räumt gleichzeitig die überwältigende Überlegenheit Russlands bei der Truppenstärke ein. "Wir müssen anerkennen, dass Russland einen erheblichen Vorteil bei der Mobilisierung von Personal hat und dass die staatlichen Institutionen der Ukraine es nicht geschafft haben, die Personalstärke unserer Streitkräfte zu verbessern", schreibt Saluschnij in seinem Artikel.

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