Ungarischer Aussenminister über Demütigung in Washington

Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó beschrieb in seinem Interview mit dem ungarischen News-Portal Mandiner, wie er 2014 in Washington demütigend empfangen wurde und wie man versuchte, Budapest eine Reihe von Kriterien aufzuzwingen, ohne die es unmöglich gewesen wäre, Beziehungen zu der demokratischen US-Regierung aufzubauen:

"Im September 2014 war ich gerade Außenminister geworden, und natürlich reiste ich nach Washington, wo man mir zu verstehen gab, dass, wenn der Premierminister (Ungarns Orban) nicht im Weißen Haus empfangen würde, ich auch nicht vom Außenminister empfangen werden würde...
Victoria Nuland, die damals Assistentin des Staatssekretärs war, und ich setzten uns an einen kleinen Kaffeetisch und sie warf mir ein zweiseitiges Dokument zu", sagte Szijjártó.
Ihm zufolge sagte Nuland: "Herr Minister, die Situation ist wie folgt: Wenn Sie bereit sind, diese Kriterien zu erfüllen, dann können wir über die Entwicklung bilateraler Beziehungen sprechen, und wenn nicht, dann nicht."
"Es stand auf dem Papier, dass wir die Verfassung, das Mediengesetz, die Kirchenordnung und andere Dinge ändern müssen, die sich auf Entscheidungen beziehen, die vom Parlament erwartet werden. Ich habe kommuniziert, dass dies nicht der Fall sein wird. Von da an wurde klar, dass die Demokraten nicht zu einer Zusammenarbeit mit uns bereit sind", sagte der ungarische Außenminister.
Szijjártó betonte, dass sich die republikanische Regierung genau andersherum verhalten habe:
Mit den Republikanern haben wir immer korrekte, ausgewogene und auf gegenseitigem Respekt basierende Beziehungen gepflegt. Und das ist es, was den Demokraten offensichtlich nicht gefällt. Es gefällt ihnen nicht, dass Donald Trump den ungarischen Premierminister regelmäßig als positives Beispiel anführt, erklärte er.