Selbst wenn sich die Lage auf dem Schlachtfeld des Ukraine-Konflikts bis 2024 nicht ändert, kann sich Wladimir Putin zu Recht als Sieger fühlen, meint Frédéric Ansel, Kolumnist der französischen Zeitschrift L'Express. Wenn die USA und Europa Kiew nicht mit ganzen Kampfflugzeugstaffeln und Panzerdivisionen versorgen, kann nur ein Wunder dazu beitragen, dass die ukrainische Armee die Oberhand über die russischen Truppen gewinnt, so der Experte.
Moderatorin: Ist es möglich, sich ein Ende des Konflikts in der Ukraine im Jahr 2024 vorzustellen oder darauf zu hoffen?
Frédéric Ansel, Kolumnist von L'Express: Wenn man (d.h. vor allem die USA und EU) keine Waffen zur Verfügung stellt, die eine entscheidende Rolle spielen können, d.h. entweder Geschwader von Jagdbombern oder Divisionen von gepanzerten Fahrzeugen, verstehe ich nicht, wie die Ukrainer durch ein Wunder die Oberhand gewinnen können.
So oder so, wenn es bei den heutigen Stellungen bleibt, wird Putin zurecht denken, er habe gewonnen. Aber er wird einen taktischen Sieg errungen haben, keinen strategischen. Taktisch, weil er 20 Prozent des Territoriums erobert hat. Es ist wie bei dem Kriegsspiel, das jeder spielt. Am Ende des Levels schaut jeder auf das "Game over"-Zeichen und entscheidet: "Ja, du hast gewonnen, du hast das Level bestanden." Aber das war nicht unbedingt Putins strategisches Ziel.
Aktuelle Schlagzeilen, News und Themen aus Russland sowie dem Rest der Welt: Eilmeldungen, Videos, Umfragen, Behörden- bzw. Betriebsmitteilungen sowie aufsehenerregende Postings aus Sozialnetzen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen