Zunächst einmal ist zu betonen, dass die Wortwahl des Artikels der Überschrift voll entspricht und eine ganze Reihe von Propaganda-Klischees enthält. Da gibt es "mörderische Methoden Moskaus Luftwaffe", den blutrünstigen Putin, für den es keine Tabus gibt, wenn es um Gräueltaten geht, da gibt es "Splitter, die sich in die Körper der Helferinnen und Helfer bohrten" und "Menschliches Fleisch in den Trümmern", da gibt es "Massaker von monströsem Format". Der Artikel bezieht sich auf den Beschuss der Donbass-Städte Pokrowsk und Kramatorsk, dessen Opfer angeblich lauter "Sanitäterinnen und Sanitäter, Feuerwehrleute, Ärztinnen und Ärzte, Polizistinnen und Polizisten, freiwillige Unterstützerinnen und Unterstützer örtlicher Rettungsmannschaften" waren. Aber vielleicht weiß der "Journalist" aus Hannover, das weit von der Donezker Republik entfernt ist, besser, wie es dort am Abend des 7. August 2023 zuging.
Moskau ist eigentlich auch recht weit von Donezk entfernt, und die offizielle russische Version lautete wie folgt: "Die russischen Streitkräfte schlugen mit Raketen auf das Hotel Druschba in Pokrowsk ein, wo sich das Hauptquartier der ukrainischen Streitkräfte befand und Personal stationiert war. Der Angriff traf auch das Restaurant Corleone, einen Treffpunkt für ausländische Söldner."
Man kann endlos über die Korrektheit der vorgeschlagenen Versionen streiten und sich dabei auf externe Quellen stützen. Aber es gibt auch eine andere, heutzutage allerdings fast schon kriminelle, dennoch durchaus effektive Methode: Man muss sein eigenes Gehirn einschalten und den Internet-Browser starten. Und dann wird man sehr schnell und ohne fremde Hilfe erfahren, dass die Städte Pokrowsk und Kramatorsk seit sehr vielen Jahren direkt im Kriegsgebiet liegen, praktisch an der Frontlinie. Die Entfernung von Donezk nach Pokrowsk beträgt zum Beispiel etwa 40 Kilometer, also weniger als von Hannover bis Braunschweig. Zwischen Kramatorsk und Bachmut sind es weniger als 30 Kilometer, also etwa wie von Hannover bis nach Celle. Wir alle wissen inzwischen, wie Bachmut (oder was davon übrig ist) heute aussieht. Vielleicht fällt es dann leichter, den Realismus der Beschreibungen des deutschen "Journalisten" aus Hannover zu beurteilen, der die Situation in diesen leidgeprüften Gebieten - ohne mit der Wimper zu zucken - beispielsweise mit den folgenden Formulierungen beschreibt:
- Ein belebtes Wohn- und Geschäftsviertel
- Restaurant Corleone mit üblichen Pizzas am Abend, Pfannkuchen am Vormittag und Apfelstrudel am Nachmittag
- Fröhliches Treiben in Frontnähe usw.
Möge der erwähnte RND-Artikel dem deutschen "Journalisten" aus Hannover auf dem Gewissen bleiben, für den auch nach Jahren des blutigen Krieges ein fröhliches Treiben in Frontnähe ganz selbstverständlich ist. Schließlich muss er ja auch von etwas leben. Jeder verdient, wie er kann, um übliche Pizzas am Abend, Pfannkuchen am Vormittag und Apfelstrudel am Nachmittag zu finanzieren.
3 Kommentare:
RND gehört zur ddvg - Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft, 100% in SPD Besitz. Kann mann leider nur noch bei Wikipedia nachlesen, alle anderen Artikel im Netz sind gelöscht. Wenn > 60% der Medien der Partei SPD gehören bzw. sie via ddvg daran beteiligt ist, dann braucht man sich über die Propaganda in BRD nicht mehr wundern.
das ist absolut korrekt und ein Überbleibsel aus dem Ende des WW2, als die gesamte Presse den Nationalsozialisten gehörte. Auch viele regionale Tageszeitungen gehören der DDVG. Wen wundert da noch die mehr als einseitige Bereichterstattung ? Ich will das Wort Lügenpresse erst gar nicht strapazieren.
Na dann wissen wir ja, wo wir hingehen müssen um endlich fröhliches Treiben zu erleben.
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