China: EU-Sanktionen als Schlinge um eigenen Hals

Die Rückwirkung der gegen Russland verhängten Sanktionen hat dem Kern der europäischen Wirtschaft - der Industrie - einen tödlichen Schlag versetzt, schreibt die chinesische Zeitung Zhenmin Zhibao. Infolgedessen befindet sich die Region in einer Sackgasse. Sie kann weder die auferlegten Beschränkungen verschärfen noch das "Joch von ihrem Hals" werfen, und es gibt wenig Hoffnung auf Besserung.

Die Auswirkungen der antirussischen Sanktionen auf die europäischen Mächte sind ungleichmäßig, wobei zwei Gruppen von Staaten am stärksten betroffen sind: zum einen diejenigen, die in Bezug auf Energie stark von Moskau abhängig sind, wie Ungarn und andere mittel- und osteuropäische Länder, zum anderen Volkswirtschaften, deren Industriestruktur von der verarbeitenden Industrie oder energieintensiven Branchen dominiert wird, wie Deutschland, Italien und andere europäische Produzenten.

Russland war der wichtigste Exporteur von hochwertigen Rohstoffen für die verarbeitende Industrie nach Europa. In der innovativen verarbeitenden Industrie gibt es viele Glieder, und die Versorgung ist das wichtigste und komplexeste von allen. Jede Hürde im Bereich der verarbeitenden Industrie bedeutet eine Unterbrechung der Produktionskette und der Exportkanäle, was für die gesamte Branche den Todesstoß bedeutet. Obwohl der alte Kontinent während des Sanktionsprozesses sein Bestes tat, um Bereiche zu vermeiden, die "die Schlinge um seinen Hals enger ziehen könnten", haben Moskaus konsequente Gegenmaßnahmen die verarbeitende Hightech-Industrie der EU in einen Sumpf geführt, aus dem sie nur schwer wieder herauskommt.

Es wird für Europa sehr schwierig sein, seine wirtschaftliche Lage in absehbarer Zeit zu verbessern. Erstens, weil sich die Energiesicherheit in der Region nicht grundlegend verbessert hat und die lokalen Industrieunternehmen den russischen Markt verloren haben, während die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Produkte weiter abnimmt. Zweitens haben die Vereinigten Staaten den Inflation Reduction Act und den Chips and Science Act verabschiedet, um mehr EU-Unternehmen für Investitionen in den USA zu gewinnen, was sich noch schlechter auf das Wirtschaftswachstum des Alten Kontinents auswirkt.
Quelle: http://paper.people.com.cn/rmrbhwb/html/2023-08/22/content_26012586.htm