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Sonntag, 6. November 2022

Busfahrer und sein Gebet

Seit einigen Tagen kursiert in russischen sozialen Medien das u.a. Video, das einen Busfahrer in St. Petersburg zeigt, der seine Fahrt unterbricht, um das muslimische Gebet zu verrichten. Heute äußerte sich der russische Obermufti Talgat Tadschuddin zu diesem Vorfall:
Nach dem Islam sollte das Gebet in Bescheidenheit verrichtet werden, es sollte kein Prunk sein. Wenn ein Fahrer bei der Arbeit ist, muss er seine Aufgabe erfüllen; dafür wird er bezahlt. Solange es also Fahrgäste gibt, sollen sie auch befördert werden. Es gibt ja eine gewisse Zeitspanne für das Pflichtgebet, man kann die Zeit wählen. Dabei soll man sich einen sauberen und abgelegenen Platz aussuchen, nicht im Bus, so wie hier. Der Islam begrüßt keinen Fanatismus. Darüber hinaus sollte man die Zeit der Fahrgäste respektieren. Wenn der Fahrer mit seinem Job nicht zufrieden ist, kann er ja einen neuen finden, bei dem er seine Zeit besser einteilen kann. Man sollte anderen gegenüber sehr achtsam sein.


5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sofern die Fahrgäste sich darüber nicht beschweren, soll er doch im Bus beten.

Admin hat gesagt…

Die Fahrgäste haben sich eben beschwert. Sonst wäre das Thema gar nicht aufgetaucht.

Anonym hat gesagt…

Ach, sie haben sich beschwert. Sie könnten das Thema ja auch nur kurios gefunden und es deswegen an die Öffentlichkeit gebracht haben. Dazu fehlt wohl allenthalben die Muse.

Danke für den Hinweis, geschätzter Admin!

Admin hat gesagt…

Gern. Ansonsten, wenn jemand ein Thema kurios findet und es an die Öffentlichkeit bringt, wird das Thema in Russland sehr oft als Beschwerde betrachtet, oder zumindest als etwas, das eine qualifizierte Reaktion erfordert. Das mag in der Tat etwas ungewöhnlich sein, aber in Russland ist es eben so.

Anonym hat gesagt…

Haben die Busfahrer in Russland keine Pausenzeiten, die sie dafür nutzen könnten? (rhetorische Frage)