Am 22. März 2022 drehte ein russischer Kriegsberichterstatter die u.a. Videoreportage aus den mehr oder weniger sicheren Stadtvierteln von Mariupol, als er in einem der zerbombten Innenhöfe auf einen älteren Mann stieß, der... gelassen ein Buch las. Das Gespräch dauerte nur ein paar Sekunden. Auf die Fragen des erstaunten Journalisten antwortete der Mann, er habe vor nichts mehr Angst - weder vor Schüssen noch vor Explosionen. Er bat den Korrespondenten nur, seinen Verwandten und Freunden in Russland mitzuteilen, dass er am Leben und wohlauf sei und dass er hoffe, sie bald wiederzusehen.
Dieses kurze Interview ließ dem Kriegsberichterstatter aber keine Ruhe, denn er kannte nicht einmal den Namen dieses mutigen und freundlichen Einwohners von Mariupol. Also beschloss er, noch einmal in diesen Innenhof zurückzukehren.
Der Journalist fand den Namen des Mannes heraus: Jurij Demtschenko, tatsächlich ein leidenschaftlicher Bücherliebhaber, ein Profi des Wassertourismus und sogar ein siebenfacher Nationalmeister der Ukraine in dieser Disziplin! Doch sprechen konnte er mit Jurj nicht mehr: Der 72-jährige Jurj Demtschenko wurde einige Tage nach dem Interview vom ukrainischen Nazi-Scharfschützen erschossen, als er versuchte, das Rad an seinem Auto zu wechseln. Er wurde mit zwei Schüssen getötet, also mit einem Kontrollschuss in den Kopf um sicherzustellen, dass der Mann mit Buch garantiert nicht überlebt.
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