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Freitag, 10. Dezember 2021

Russischer Chefredakteur erhält Friedensnobelpreis

Die Verleihung des Friedensnobelpreises fand heute in Oslo statt. Diesjährige Preisträger sind Dmitrij Muratow, Chefredakteur der Nowaja Gaseta aus Russland, und philippinische Journalistin Maria Ressa.
Aus Muratows Friedensnobelpreisrede:
"In unserem Land, aber nicht nur in unserem Land, gibt es eine verbreitete Vorstellung: Politiker, die Blut vermeiden, sind schwache Menschen. Es ist die Pflicht der wahren Patrioten, der Welt mit Krieg zu drohen. Regierende werben aktiv für die Idee des Krieges. Unter dem Einfluss der aggressiven Vermarktung des Krieges gewöhnen sich die Menschen an den Gedanken, dass dies akzeptabel ist. Die Regierung und die ihr nahestehenden Propagandisten tragen die volle Verantwortung für militaristische Rhetorik in den staatlichen Fernsehkanälen... Unsere derzeitigen Ideologen propagieren wieder einmal die Idee des Todes für das Vaterland, statt des Lebens für das Vaterland. Wir dürfen uns nicht täuschen lassen".
"Wir hören immer häufiger von Folterungen an Gefangenen und Häftlingen. Menschen werden gefoltert, um sie zu brechen, um die Härte der Strafe über das Strafmaß hinaus zu erhöhen. Das ist Grausamkeit. Ich ergreife die Initiative zur Einrichtung des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Folter, dessen Aufgabe es ist, Daten über die Anwendung von Folter in verschiedenen Teilen der Welt und in verschiedenen Staaten zu sammeln, um die Folterer und deren Auftraggeber, die an solchen Verbrechen beteiligt sind, zu identifizieren".

Rede von Dmitry Muratow

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